Dienstag, 27. November 2007

Trendige Tiermode ist Unsinn

Wenn die Tage wieder kürzer und die Temperaturen wieder kühler werden, sieht man sie wieder draussen auf den Strassen: Hunde mit bunten Mäntelchen. In den ganz schlimmen Fällen noch im modischen Partnerlook mit Frauchen. Kein Wunder, denn schliesslich bieten ja auch immer mehr Tierhandlungen solch tierische Mode an. Eine finnische Firma verkauft auf diesen Winter zum Beispiel funktionelle Hundebekleidung aus atmungsaktiven Materialen. Geschützt werden Rücken, Brust- und Beinbereich.

Immer häufiger gibt es jedoch kritische Stimmen was diese Art von Mode angeht. Erst letzte Woche hat in einer österreichischen Zeitung eine Tierärztin sogar von solchen Accessoirs gewarnt. Sinnvoll sei sowas nicht, sagte sie in einem Interview: „Normalerweise braucht kein Hund in unseren Breiten einen Mantel, ein Cape oder eine Jacke, schon gar keine warmen Schuhe, wie sie auch bereits angeboten werden“, war zu lesen.

Ausnahmen seien kleinste Hunderassen wie Chihuahua und Nackthunde. Auch nach Operationen könne es in Ausnahmefällen sinnvoll sein, Hunde warm anzuziehen. Dabei sei der modische Gesichtspunkt aber völlig zu vernachlässigen. Generell gilt, dass man gesunden Hunden bei Kälte ausreichend Bewegung ermöglichen sollte – dann frieren sie auch nicht. Denn die Natur hat vorgesorgt. Zum Winter hin fällt Hunden das dünne Sommerfell aus und ein dichter Pelz wächst nach. Dieser wärmt und schützt dank des Hautfettes gegen Nässe und Kälte, passt wie angegossen und ist erst noch kostenlos.

Wir amüsieren uns jeweils köstlich, wenn wir zusammen mit Prado auf den Spaziergängen verkleidete Hunde sehen. Besonders beliebt ist das Burberry-Muster, besonders peinlich Ausführungen die an Comicfiguren wie Batman oder Superman erinnern. Traurig finde ich es dann jeweils, wenn man dem betroffenen Hund noch ansieht, dass es ihm in diesem Kostüm überhaupt nicht wohl ist. Aber eben, wenn die Hundehalter zum Teil halt schon keine Zeit haben für ihr Tier, dann soll es wenigstens besonders toll aussehen, wenn man schon mal mit ihm aus dem Haus geht!

Für Prado kann der Winter kommen, sein neues Fell ist parat. Die Geschichte, dass wir in den letzten Wochen beinahe täglich den Boden saugen können, ist eine andere...

3 Kommentare:

schwarzer kafka hat gesagt…

absolut lächerlich finde ich diese kostümierungen und auch mir tut jeweils das tier enorm leid, denn die schauen wortwörtlich nicht glücklich aus der wäsche.

das mit dem boden saugen kenne ich mit unseren zwei katzen zur genüge *nerv* ;-)

Anonym hat gesagt…

Hah, endlich müsst ihr auch mal saugen. Wir Briards verlieren zwar kaum Fell, aber jede Menge anderes Zeugs (Sand, Matsch, Rindenmulch, Kletten, Stöckchen).
Bei uns laufen auch manchmal so verkleidete Hunde rum. Die können sich in ihren Kleidchen wenig bewegen und tun uns leid. Bei uns gibt es auch große Hunde (z.B. Boxer) die angezogen werden.
Nur bei der Winterausbildung, wo wir zwischendurch bei vielen minusgraden immer mal wieder längere Zeit im Auto warten mussten, hat Frauchen mich mal mit einer Menschenweste verkleidet. aber nur im Auto, so hat es keiner gesehen :-)
selbstwärmende Grüße, Nouki

Briardblog.de hat gesagt…

Naja, es so ganz zu verteufeln ist nicht richtig!
Gerade ältere Hunde, auch grosse, deren Fell ein wenig schütter sein kann, Hunde mit CES oder ähnlichem sind über die zusätzliche Wärme und Trockenheit eines Mantels sehr, sehr dankbar.
Alle kleinen Hunde frieren sehr schnell wegen des ungünstigen Oberflächen-Massen-Verhältnisses und denen sei ein Mantel wirklich gegönnt. Ob der nun kitschig aussieht oder nicht, ist den Hunden egal, Hauptsache sie frieren nicht, Hauptsache, sie haben keine Schmerzen!
Wir finden die Menschen viel schlimmer, die aus merkwürdigen Gründen ihre Hunde lieber frieren und Schmerzen erleiden lassen als die, die ihre Hunde kitschig anziehen, ihnen aber einfach Schmerzen ersparen.

Wuffwuff
Merlin und Dojan

Mehr dazu demnächst in unserem Blog!