Sonntag, 10. Juni 2007

Gentest für Hunde

Es gibt verschiedene Hunderassen mit verschiedenen Eigenschaften, anderem Knochenbau, diversen Körpergrössen, anderen Fellstrukturen usw. Als Hundebesitzer sollte man aber möglichst genau wissen, mit was für einem Tier man es zu tun hat: Je nach Rasse ergeben sich unterschiedliche Grundverhaltensmuster, Gefahren für Erkrankungen und andere Eigenschaften. Es ist von Vorteil mehr über das Wesen des Hundes zu erfahren, um richtig mit ihm umgehen zu können. Und zusätzlich ist es doch ein schönes Gefühl, den "Stammbaum" seines Hundes zu kennen, selbst wenn dieser "nur" ein Mischling ist.

Das US-Unternehmen MMI Genomics sieht die Sachlage offensichtlich ähnlich und hat eine Marktlücke dazu gefunden. Kunden können seit Ende Januar ein Testkit "Canine Heritage Breed Test" bestellen, mit dem man der genetischen Ausstattung auf den Grund gehen kann. Der knapp 72 Dollar teure Teststreifen führt man seinem Hund ins Maul, um Zellproben zu entnehmen. Die Probe wird dann speziell verpackt an das Labor geschickt. Nach vier bis sechs Wochen soll dann das Ergebnis vorliegen.

Aktuell kann MMI Genomics insgesamt 38 in den USA anerkannte Hunderassen unterscheiden. Untersucht wird nach einem SNP-basierten DNA-Analyseverfahren, das laut MMI "state of the art" ist und dem neuesten Stand der Technik entspricht. Die Firma präsentiert dem Kunden nach Abschluss der Untersuchung dann ein hübsches Zertifikat. Z.B. Der Hund ist eine Mischung aus Labrador Retriever, English Setter und Border Collie.

MMI Genomics verspricht sich mit dem Testkit ein großes Geschäft. Nur 25 Prozent der drei Millionen Hunde, die sich US-Bürger jedes Jahr aus Tierheimen nach Hause holen, seien reinrassig. "Nur wenn man weiß, wie sich die Herkunft des Hundes zusammensetzt, kann man ein frohes und gesundes Tierleben sicherstellen", meint die Firma – und garantiert eine Genauigkeit von 90 Prozent. Mehrere Tausend Kunden hat MMI Genomics mit dem Hunde-Gentest inzwischen laut eigenen Angaben erfolgreich bedient.

Erfahrungen im Umgang mit Hunden hat die Firma schon seit längerem. So führt sie laut eigenen Angaben seit zehn Jahren DNA-basierte Untersuchungen für grosse Zuchtvereine durch, um die Herkunft reinrassiger Tiere sicherzustellen. Hier wird allerdings nur geprüft, ob ein Hund tatsächlich die Elterntiere hat, die in seinen Zuchtpapieren stehen – nicht jedoch die "Mischung".

Wenn man die Mischung seines Hundes nicht kennt, denke ich dass dieser Gentest sicher sehr praktisch ist. Ich bin jedenfalls froh, dass ich weiss, welche "Zusammensetzung" unser Hund besitzt. So kann man entsprechend reagieren und kennt die Wesenszüge besser. Es ist sicher immer besser, wenn man das Verhalten des Hundes einordnen kann und weiss, wie er reagiert. Nachdem wir wussten, dass Prado eine Mischung aus Bretonischem Spaniel und Irish Setter ist, haben wir uns in Büchern über seine Eigenarten informiert und schlau gemacht. Da jede Rasse seine speziellen Seiten hat, denke ich ist es sicher von Vorteil, wenn man weiss, welche Mischung in seinem Tier steckt. Sicher gibt es durch die Erziehung immer noch zusätzliche Verhaltensmuster, aber das Grundwesen besteht bei jedem Tier.

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